Intrakranielle Gefäßverengung
Eine intrakranielle Stenose ist eine Gefäßverengung der hirnversorgenden Arterien im Schädelinneren. Die Verengungen kommen an allen hirnversorgenden Arterien vor, am häufigsten jedoch an der Arteria cerebri media und A. basilaris sowie an der intrakraniellen Arteria carotis interna.
Die intrakranielle Stenose hat, wenn sie symptomatisch und unbehandelt ist, ein sehr hohes Schlaganfallrisiko und sollte daher dringend behandelt werden.
Dabei ist die konservativ-medikamentöse Therapie (entweder Thrombozytenaggregationshemmer wie ASS oder Clopidogrel) wenig erfolgreich. Marcumar sollte nicht eingesetzt werden, da es nicht effektiver als ASS ist und mit einer wesentlich höheren Blutungs-Komplikationsrate einhergeht.
Die sinnvollste Behandlung der intrakraniellen Stenose ist die neuroradiologisch–interventionelle Behandlung. Dabei kann entweder eine Gefäßerweiterung mit einem Ballon durchgeführt werden (Dilatation) oder eine Implantation eines Stents. Dieser sollte aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen medikamentenbeschichtet sein, also ein sog. „drug eluting stent” (DES). Während die Stent-Implantationen an der Halsschlagader in örtlicher Betäubung durchgeführt werden, ist bei der intrakraniellen Stent-Implantation eine Vollnarkose erforderlich.