Ablauf sakrale Neuromodulation / Sakralnervenstimulation
Wie wird die sakrale Neuromodulation/Sakralnervenstimulation durchgeführt?
Bei der sakralen Neuromodulation wird eine dünne Elektrode unter Röntgenkontrolle im Bereich des Kreuzbeins an den Sakralnerven implantiert (an peripheren Nerven, nicht am Rückenmark!). Ein Schrittmacher gibt sanfte elektrische Impulse über die Elektrode an die Sakralnerven ab, die die Funktion von Enddarm und Blase kontrollieren.
Die Dauer des operativen Eingriffs zur Sakralnervenstimulation beträgt oft nur 45-60 Minuten. In der Regel wird der Eingriff in Narkose vorgenommen und erfordert einen kurzstationären Krankenhausaufenthalt. Dies ist insbesondere nötig zur korrekten Einstellung des Beckenbodenschrittmachers, der nach Entlassung zunächst während einer 2-4 wöchigen Testphase auf der Haut getragen wird. Diese Möglichkeit, in einer Testphase die Wirksamkeit der sakralen Neuromodulation zu evaluieren, stellt einen besonderen Vorzug der Methode dar.
Die definitive Implantation des Beckenbodenschrittmachers (in der Regel im Fettgewebe des oberen Gesäßbereichs) erfolgt dann in einem zweiten operativen Eingriff. Die Einstellungen des Schrittmachers können vom Arzt jederzeit mit einem speziellen Programmiergerät von außen optimiert werden. Die durchschnittliche Lebensdauer der Batterie des Schrittmachers beträgt bis zu 7 Jahre, ist jedoch stark von den Stimulationsparametern der sakralen Neuromodulation abhängig. Ist die Batterie erschöpft, muss sie in einem kleinen operativen Eingriff ausgetauscht werden.