Beta Humanitarian Help in Togo 2018 – Ein Erfahrungsbericht von Dr. Daniel Sattler
Motiviert und vollzählig flogen Dr. Daniel Sattler, Gründer der Beta Humanitarian Help und Chirurg für plastische und ästhetische Chirurgie in Bonn und sein engagiertes Team zu ihrem 4. Einsatz. Am 20. April 2018 ging es nach Lomé in Togo. Eine aufregende Reise, die das Team nicht so schnell vergessen wird: Weites Land, eine schlechte Infrastruktur, viel Neugier, Dankbarkeit und Freude erwartete das kleine Team aus Deutschland.
Die Anreise – das Team findet sich…
Dr. Daniel Sattler und seine Team-Kollegen PD Dr. Armin Kraus, Dr. Lisa Gambhir und die Studentin der Humanmedizin Maria von Kohout trafen sich am Pariser Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle, um gemeinsam weiter nach Togo zu fliegen. Dort angekommen, ging es direkt weiter in die Clinique Autel D’eli’, das Krankenhaus, in dem sie die nächsten Tage arbeiten und operieren wollten. Am nächsten Morgen begannen die Mediziner, Patienten zu untersuchen und die Operationen vorzubereiten.
Auf alles vorbereitet und einsatzbereit…
Die unzureichende medizinische Versorgung, vor allem mit sterilen OP-Materialien, beeinträchtigte die Operationsmöglichkeiten des Teams dank ihrer Weitsicht und Erfahrung zum Glück nur wenig. Denn aus Deutschland hatten die reisenden Ärzte viel eigenes steriles Material mitgebracht. Zwei Tage lang behandelte das Team zusammen mit den Kollegen vor Ort Patienten, die nach einer Krebserkrankung beispielsweise noch keine Brustrekonstruktion erhalten konnten, entfernten Tumore an Kopf und Hals sowie schwere, bisher unbehandelte und teilweise hoch entzündete Tumoren im mittleren Gesichtsbereich. Eine kleine Besonderheit war der Arbeitsrhythmus der Kollegen aus Lomé: Operiert wurde erst um die Mittagszeit, dafür aber bis tief in die Nacht. Die deutschen Ärzte gewöhnten sich schnell an diesen ‚african way of operating‘ und konnten trotz Arbeitszeitverschiebung viel bewirken.
Aufbruch ins Ungewisse…
Nach drei Tagen ging es weiter nach Atakpame. Und das Abenteuer begann. Müde aber motiviert, denn die Ärzte hatten die letzten Tage jeweils über zehn Stunden operiert, reisten sie unter tropischen Bedingungen mehr als sieben Stunden lang ins afrikanische Hinterland. Ihr Ziel war eine Klinik, von der sie keinerlei Informationen hatten, was die Patienten, die Ausstattung oder die Krankheitsbilder anging. Doch die anstrengende und lange Reise lohnte sich, denn die Menschen vor Ort brauchten dringend Hilfe. Am Abend bereitete das Team noch die erste Operation des Folgetages vor, um so bald wie möglich beginnen zu können.
Dann gab es die nächste Überraschung für das Team. Sie hatten keine Unterkunft und nur noch wenig Benzin. Doch die gemeinsame Mobilisation aller Ressourcen – inklusive einer mehr als zweistündigen Weiterreise zu einer möglichen Unterkunft – sicherte die notwendige Versorgung des Teams und der Patienten am Folgetag. Die vier erschöpften, aber motivierten Ärzte kamen in einer Hütte unter. Mit ihren letzten Benzinreserven organisierten sie noch einen Shuttlebustransfer für den nächsten Morgen, um zurück zum Krankenhaus, in dem sie die nächsten zwei Tage arbeiteten, zu gelangen. Ihre weiße Haut war neben der modernen Medizin, die sie mitbrachten, eine Besonderheit, die viele Menschen dort noch nie zu Gesicht bekommen haben. „Wir wurden sogar darum gebeten, dass sie unsere Haut einmal berühren durften“, erinnert sich Daniel Sattler.
Anschließend sollte es zurück nach Lomé gehen. Auf dem Rückweg machten sie in einem kleinen Ort halt, der ihre Aufmerksamkeit erregte. Eine Grundschule machte auf einem großen Banner Werbung für das Projekt der Beta Humanitarian Help aus Deutschland. Ein bewegender Moment für das gesamte Team. Sie begrüßten die Kinder und stellten sich persönlich vor uns erlebten ein paar unvergessliche Momente mit ihren kleinen Fans und Freunden. Zurück im Clinique Autel D’eli’ in Lomé versorgten sie die Patienten, die sie vor einigen Tagen untersucht und operiert hatten und besprachen die Nachsorge mit dem Personal vor Ort.
Eine bewegende Reise voller Herausforderungen. „Und ich würde es jederzeit wieder tun. Die dankbaren Menschen und das Gefühl und Wissen, dass unser Projekt genau da ankommt und die Menschen anspricht, die wir erreichen wollen, motivieren immer wieder aufs Neue“, schließt Daniel Sattler seinen Reisebericht.
Die Beta Klinik freut sich über das große Engagement und die Hilfe, die Daniel Sattler nun schon im fünften Jahr mit seinem humanitären Projekt leistet.
Nächstes Jahr reist das Team wieder nach Südafrika. Hier können Sie lesen, wie Sie das Team unterstützen können.