Migräne mit Aura
Die Aura ist ein fokal neurologisches Symptom der Migräne. Am häufigsten treten visuelle Auren, wie z.B. Warnhemungen von Lichtblitzen, Wellenlinien etc… auf. In seltenen Fällen können auch andere neurologische Symptome (Auren) wie Sprachstörungen, Schwindel, halbseitige Lähmungserscheinungen oder Sensibilitätsstörungen auftreten. Manchmal tritt eine Aura auch ohne nachfolgende Migränekopfschmerz auf.
Häufigkeit von Migräne
Migräne ist eine der häufigsten Kopfschmerzerkrankungen. In Deutschland leiden etwa acht Millionen Menschen an Migräne. Dabei sind am häufigsgten Frauen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren betroffen. Die Häufigkeit und Schwere von Migräneattacken kann sehr unterschiedlich sein und kann sich im Laufe des Lebens verändern.
Manche Menschen haben nur ein- oder zweimal im Jahr eine Migräne. Andere leiden mehrmals im Monat oder gar fast täglich unter Migräne. Im letzteren Fall spricht man von einer chronischen Migräne (>15 Tage im Monat). Bei manchen Patient*innen ist das Auftreten einer Migräne an die Regelblutung (menstruelle Migräne) gebunden.
Migräneattacke behandeln
Eine Migräneattacke wird mit Schmerzmitteln behandelt. Um eine möglichst gute Wirksamkeit zu erreichen gilt als Grundsatz diese möglichst früh bei einer Migräneattacke einzunehmen. Verwendet werden Schmerzmittel (Analgetica) wie Aspirin, Ibuprofen, Paracetamol oder auch Schmerzmittelkombinationen (Apirin mit Paracetamol und Coffein). Eine ausführliche Beratung erhalten Sie durch die Neurologen der Beta Klinik.
Sollten die Schmerzmittel nicht ansprechen oder die Migräneattacke zu schwer sein werden sogenannte Triptane eingesetzt. Die Triptane verengen die Gehirngefäße die während eines akuten Migräneanfalls erweitert sind und hemmen die Ausschüttung von körpereigenen Stoffen, die an der Entzündungsreaktionen beteiligt sind.
Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen werden mit Antiemetika (Metocloparid und Domperido) behandelt.
Migräne-Prophylaxe
Um Migräneattacken vorzubeugen ist zunächst ein gesunder Lebensstil mit regelmäßigem aeroben Ausdauersport, wie z.B. joggen, radfahren oder schwimmen (3x 20min pro Woche) und Entspannungsverfahren wie progressive Muskelrelaxation nach Jacobson sowie Autogenes Training elementar.
Darüber hinaus zeigen Biofeedbacktherapien sowie psychologisch durchgeführtes Schmerzbewältigungstraining/Stressmanagement positive Wirkung.
Bei häufigen Migräneattacken (>3 pro Monat), sehr langen, sehr schweren oder Therapieresistenten Migräneattacken (> 72 Std.) ist eine Medikamentöse Migräneprophylaxe notwendig. Hier werden Betablocker (z.B. Propranolol oder Metoprolol), Antidepressiva (z.B. Amitriptylin), Antiepileptica (z.B. Topiramat oder Valproinsäure) oder der Calciumkanalblocker (Flunarizin) verwendet.
Bei chronischer Migräne wird Topiramat oder die Injektion von Botulinumtoxin eingesetzt.
Migräne-Antikörper
Relativ neue Substanzen bei der Migräne-Prophylaxe sind monoklonale Antikörper (Migräne-Antikörper) gegen CGRP (Calcitonin-gene related peptide). Diese richten sich gegen das Migräneauslösende Neuropeptid CGRP und greifen dabei einen zentralen Mechanisums in der Entstehung der Migräne an. Diese werden einmal im Monat (oder alle 3 Monate) mit einem Autoinjektor injeziert, die der Patient selber anwenden kann. In der Regel werden diese bei Versagen oder Kontraindikationen der herkömmlichen prophylaktischen Medikamente eingesetzt.