Unter anorektaler Kontinenz versteht man die Fähigkeit, Darminhalt (fest, flüssig, gasförmig) zu kontrollieren und zu einem Zeitpunkt und an einem Ort der Wahl zu entleeren. Diese komplexe Funktion des Körpers beruht auf einem Zusammenspiel verschiedener muskulärer, sensorischer oder anatomischer Strukturen und Mechanismen. Man spricht daher beim End- und Mastdarm, dem Schließmuskel- und Beckenbodensystem auch vom Kontinenzorgan. Eine Einschränkung dieser Funktion wird als Inkontinenz bezeichnet.
Verständlicherweise werden Symptome der Inkontinenz von Patienten gerne verschwiegen, die psychischen und sozialen Folgen – bis hin zu weitgehender Isolation – sind erheblich.
Die Schweregrade einer Stuhlinkontinenz teilt man grob in 3 Stadien ein:
- Inkontinenz I: Winde (Darmgase) können nicht kontrolliert werden
- Inkontinenz II: unwillkürlicher Abgang von flüssigem Stuhl
- Inkontinenz III: normal geformter Stuhl kann sich unwillkürlich entleeren