Gutartige Wucherungen der Gebärmutter-Muskelschicht diagnostizieren und behandeln
Myome (oder Leiomyome) sind insgesamt sehr häufig. Es handelt sich um gutartige Wucherungen der Gebärmutter-Muskelschicht. Meist entwickeln sie sich zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Sie können in der Größe stark variieren, einzeln auftreten oder sogar zahlreich vorliegen (Uterus myomatosus). Eine bösartige Entartung von solchen Muskelknoten (Leiomyosarkom) der Gebärmutter ist extrem selten. Sie tritt häufiger nach den Wechseljahren auf und wird in unterschiedlichen Untersuchungen mit einer ungefähren Inzidenz in der Größenordnung von etwa 0,4/100.000 Frauen angegeben.
Ein Teil der betroffenen Frauen merkt gar nicht, dass sie Myome haben. Je nach Größe und Lage der Myome können diese jedoch Symptome verursachen. Dies können sein:
- verstärkte Blutungen
- Schmerzen bei der Periode, aber auch unabhängig davon
- Selten können ungünstig gelegene Myome auch zu Fehl- und Frühgeburten führen.
Sind die Beschwerden ausgeprägt, können die Myome operativ entfernt werden. Meist erfolgt dies per Bauchspiegelung.
Die Art der Behandlung hängt neben Anzahl, Größe und Sitz der Myome vor allem von der Lebenssituation und den Präferenzen der Patientin ab. Bei Patientinnen mit Kinderwunsch wird das Myom ausgeschält und die Gebärmutter anschließend wieder vernäht. Ist die Familienplanung abgeschlossen entscheidet die Patientin, ob eine Gebärmutterentfernung oder ebenfalls eine Myomentfernung gewünscht wird.
Es gibt seit kurzem eine medikamentöse Therapieoptionen mit einer Kombination aus einem sog. GnRH-Rezeptorantagonisten und Östradiol. Diese kann bei myombedingten Blutungsstörungen und vorliegenden Voraussetzungen zum Einsatz kommen, wenn dies von der Patientin gewünscht wird.
Daneben existieren weitere nicht-operative Behandlungsmethoden, zum Beispiel die Myom-Embolisation. Hierbei werden die Gefäße, die das Myom mit Blut versorgen, gezielt verschlossen, so dass es quasi „austrocknet“.