Aortenaneurysma

Aneurysma Aorta

Ein Aortenaneurysma ist eine Erweiterung der Hauptschlagader (sog. „Aorta“). Diese Ausbuchtung kann in allen Bereichen der Aorta entstehen. Vorwiegend betrifft es jedoch den vom Herzen abgehenden Teil der Aorta (sog. Aorta thoracalis ascendens/descendens) und die Bauchaorta auf Höhe der Nierenarterien (sog. „Aorta addominalis“). Dr. med. Sven Hausen, Facharzt für Kardiologie und Angiologie, ist Ihr Ansprechpartner in der Beta Klinik rund um das Thema Aortenaneurysma.

Definition

Die Definition des Aneurysmas bezieht sich auf den vorliegenden maximalen Gefäßdurchmesser. Ab einem Gefäßdurchmesser von 5,5cm besteht die Notwendigkeit das Aneurysma zu behandeln.

Unter 5,0cm handelt es sich um eine Gefäßerweiterung (sog. Ektasie), welche grundsätzlich regelmäßiger Kontrolle durch den Arzt bedarf. Ausnahmen bestehen unter anderem dann, wenn das Aortenaneurysma mehr als 1cm pro Jahr an Umfang zunimmt. Diese Ausnahmen bestehen auch bei Aneurysmen unter 5cm Umfang.

Aortenaneurysma Symptome

Meist verursacht das Aneurysma zunächst keine Symptome und wird daher oftmals nicht frühzeitig erkannt. Häufig zeigt es sich als „Zufallsbefund“ im Rahmen von Ultraschalluntersuchungen des Bauchraumes.

Wenn das Aneurysma jedoch an Größe zunimmt und auf umgebende Strukturen drückt, treten oft Beschwerden auf. Manche Patienten klagen darüber, dass ihre Bauchschlagader pocht. Dies ist jedoch sehr selten und kein eindeutiges Symptom. Häufiger können sich Aortenaneurysmen in Form von Bauch- und/oder Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in die Seite(n) äußern.

Die Hauptgefahr bei einem Aortenaneurysma besteht darin, dass es plötzlich ohne vorherige Symptome reißt (sog. „Ruptur“) und der Betroffene dann innerlich verbluten kann. Der Betroffene verspürt nach dem „Platzen“ des Aneurysmas sehr starke Schmerzen im Brust-, oder Bauchbereich, die in den Rücken ausstrahlen können. Die starken inneren Blutungen verursachen einen raschen Kreislaufschock und verlaufen meist tödlich.

Arteriosklerose als Ursache

In ca. 50% der Fälle besteht eine Gefäßverkalkung (sog. „Arteriosklerose“) als Ursache für ein Aortenaneurysma. Durch Gefäßwandschädigungen kommt es zu einem veränderten Blutfluss und -geschwindigkeit mit Turbulenzen und Verwirbelungen, die dann schließlich zu einer Dehnung und Aussackung der Gefäßwand führen können.

Hierbei spielen nicht nur Verkalkungen der Gefäßwand eine Rolle, sondern auch entzündliche Prozesse.

Das Risiko für ein Aortenaneurysma steigt zudem mit dem Lebensalter. Ca. 3 – 4 % der Bevölkerung über 50 Jahre sind von einem Bauchaortenaneurysma betroffen mit einem Häufigkeitsgipfel zwischen der 7. und 8 Lebensdekade. Dabei sind Männer nahezu sechsmal häufiger betroffen als Frauen. Für kleinere Aneurysmata (3-5,5cm) besteht insgesamt ein geringes Rupturrisiko. Grundsätzlich aber steigt das Risiko des Platzens mit der Größe des Aneurysmas und übersteigt 10% bei einem Durchmesser > 6cm. Bei einem Durchmesser von > 8cm kann das Risiko sogar 25% nach 6 Monaten betragen.

Der Grund ist eine Veränderung im Aufbau der Gefäßwand, die weniger elastisch wird und den hohen Druck in der Aorta nicht mehr abfangen kann.

In Untersuchungen hat sich herausgestellt, dass die beiden wesentlichsten Risikofaktoren neben dem Alter, das männliche Geschlecht und das Rauchen sind. Aber auch die koronare Herzerkrankung und Fettstoffwechselstörungen (Hypercholesterinämien) haben sich als Risikomarker herausgestellt.

Aortenaneurysma Klassifikation & Diagnostik

Meist wird ein Aortenaneurysma zufällig im Rahmen einer Routineuntersuchung entdeckt. Häufig bei Durchführung einer Ultraschalluntersuchung des Herzens oder des Bauches oder eine Röntgenaufnahme der jeweiligen Region.

Auch beim Abhören mit einem Stethoskop können Strömungsgeräusche über der Gefäßaussackung auffallen.

Aortenaneurysma Therapie

Die richtige Behandlung eines Aortenaneurysmas hängt vor allem von dessen Größe ab. Kleinere Aneurysmen werden in der Regel einmal pro Jahr, größere zweimal pro Jahr durch den Arzt mittels Ultraschall kontrolliert. Besonders wichtig ist, dass bestehende Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Zuckererkrankung (Diabetes mellitus), Fettstoffwechselstörung und Rauchen optimal behandelt, beziehungsweise vermieden werden.

Zudem sollten Menschen mit einem Aneurysma schweres Heben im Alltag vermeiden, da dies den bestehenden Druck in den Gefäßen zusätzlich erhöht. Unterschieden werden muss hier zudem von Aneurysmata im Bereich des Brustkorbes (sog. „thorakales Aneurysma“) vom Aneurysma im Bauchraum (sog. „Bauchaortenaneurysma“).

Bei einem thorakalen Aneurysma wird in den meisten Fällen eine Aortenaneurysma OP vorgenommen und eine Gefäßprothese eingesetzt. Liegt eine Erweiterung in der Nähe des Herzens vor, muss häufig zusätzlich auch die Aortenklappe ausgetauscht werden.

Aneurysma Bauch

Bauchaortenaneurysmen sind mit die häufigste Form von Aortenaneurysmen. Bei einem Bauchaortenaneurysma gibt es grundsätzlich zwei Behandlungsmethoden.

  1. Der Einsatz eines „Stents (sog. endovaskuläres Verfahren) bei einem Bauchaortenaneurysma. Hier wird über die Leistenarterie eine Gefäßstütze („Stent“) mittels eines Katheters bis zur Wandaussackung vorgeschoben um das Gefäß in diesem Bereich zu stabilisieren und das Aneurysma so zu überbrücken.
  2. Die Durchführung einer Bauchaortenaneurysma OP: Hierbei entfernt der Chirurg über einen Bauchschnitt den erweiterten Teil der Arterienwand und ersetzt ihn durch eine Gefäßprothese (Rohr-, oder Y-Prothese).

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Verstopfte Arterien vorbeugen

Arterienverkalkung entsteht durch schlechte Blutdruck-, Blutzucker-, und Cholesterinwerte. Diese Werte zu überprüfen und richtig einzustellen ist ein zentraler Punkt in der Vorbeugung eines Aortenaneurysma. Zusätzlich leiden Nichtraucher seltener unter Ablagerungen in den Arterien.

Wichtig ist es vor allem regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt durchführen zu lassen, denn meist ist die Diagnose ein Zufallsbefund. Durch regelmäßige Gesundheitschecks erhöht sich somit die Chance, ein Aortenaneurysma frühzeitig zu erkennen, bevor es eine lebensbedrohliche Größe entwickelt.

Sprechzeiten

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Dr. med. Sven Hausen

Facharzt für Innere Medizin,
Kardiologie und Angiologie

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Häufige Fragen

Wie erkenne ich ein Aortenaneurysma?

Größere Aneurysmen können sich durch Rücken- oder Bauchschmerzen bemerkbar machen oder durch Schmerzen in der Seite. Heftige Schmerzen treten meist er beim Reißen der Schlagader auf. Das Bauchaortenaneurysma lässt sich mit Ultraschall sicher darstellen. Einfach, schnell ohne Strahlung und Schmerz. Das thorakale Aneurysma hingegen nur mit einer CT/MRT Untersuchung. Kleiner Aneurysmen sind hingegen in aller Regel asymptomatisch.

Wie gefährlich ist ein Bauchaortenaneurysma?

Ein erkanntes und behandeltes Bauchaortenaneurysma ist relativ ungefährlich. Wesentlich gefährlicher ist die Ruptur eines nicht diagnostizierten Aneurysmas, bei der der Patient innerhalb weniger Minuten innerlich verbluten kann. Daher wird empfohlen, dass vor allem Männer ab dem 65. Lebensjahr die Ultraschall-Untersuchung als Früherkennungsmaßnahme durchführen lassen!

Welche Symptome bei Aneurysma?

Aortenaneurysmen sind meist symptomlos und deswegen so gefährlich. Regelmäßige Vorsorge ist der einzige Weg rechtzeitig diagnostiziert zu werden und einer gefährlichen Ruptur vorzubeugen.