Diagnostik und Therapie Kardiologie und interventionelle Kardiologie

In der Kardiologie/interventionellen Kardiologie nutzen wir schwerpunktmäßig folgende Diagnostik- und Behandlungsverfahren:

  • Echokardiografie (Herzultraschall)
  • Koronarangiographie/Herzkatheteruntersuchung
  • Koronarintervention
  • elektrophysiologische Untersuchung/Ablation (Verödung)
  • ambulante Implantation von Mini-Sensoren
  • Gerätenachsorge, spezielle Patientenbetreuung (Herzschrittmacher, implanterter Cardioverter/Defibrillator)
  • MRT mit Herzschrittmacher / Cardioverter/Defibrillator
  • Stress-MRT/Kardio-MRT

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Ambulante Implantation von Mini-Sensoren

Die ambulante Implantation von Mini-Sensoren über dem linken Brustmuskel (Pectoralisregion) dient zur Diagnostik bis dato nicht erkannter Herzrhythmusstörungen sowie bei der Ursachenabklärung eines Schlaganfalles.

Ablauf ambulante Implantation von Mini-Sensoren

Bei der ambulanten Implantation von Mini-Sensoren wird die Haut über dem linken Brustmuskel örtlich betäubt (Lokalanästhesie) und der Mini-Sensor unter die Haut implantiert. Dies dauert etwa 8-10 Minuten. Eine zuvor bestehende Behandlung mit blutgerinnungshemmenden Mitteln muss ggf. unterbrochen werden.

Vorteil ambulante Implantation von Mini-Sensoren

Die ambulante Implantation von kleinsten Mini-Sensoren ist eine sehr gute Untersuchungsmöglichkeit von unklaren Palpitationen („Stolpern“) oder Schlaganfall.

Kontraindikationen ambulante Implantation von Mini-Sensoren

Bei der ambulanten Implantation von Mini-Sensoren gibt es keine Kontraindikationen, also Umstände, die gegen die Anwendung der Untersuchung sprechen.

Echokardiografie / Herzultraschall

Die Echokardiografie ist eine Ultraschalluntersuchung des Herzens, die auch dreidimensional erfolgen kann. Sie ist eine schmerzfreie, nichtinvasive Methode zur Darstellung des Herzens, dessen Funktion und die Beschaffenheit aller Herzklappen im 3D-Modus abgebildet werden kann.

Indikation Echokardiografie/Herzultraschall

Eingesetzt wird die Echokardiografie vor allem bei der koronaren Herzkrankheit (KHK), Herzklappenerkrankungen oder im Falle von Palpitationen/Herzrhythmusstörungen.

Ablauf Echokardiografie/Herzultraschall

Als schmerzfreie, nichtinvasive Ultraschalluntersuchung des Herzens kann die Echokardiografie im Liegen durchgeführt werden. Der Patient kann dabei alles online mitverfolgen und Erklärungen über die Funktionsweise des Herzens direkt erhalten.

Bei der Stress-Echokardiografie findet die Ultraschalluntersuchung des Herzens während einer Belastungsuntersuchung, in der Regel mittels Ergometrie (Fahrradfahren im Sitzen) statt.

Vorteile Echokardiografie/Herzultraschall

Die Echokardiografie ist schmerzfrei und nichtinvasiv, liefert sofortige Einblicke in die Problemzonen des Herzens, erfolgt ohne Röntgenstrahlenbelastung und großen Geräteaufwand.

Kontraindikationen Echokardiografie / Herzultraschall

Bei der Echokardiografie gibt es keine Kontraindikationen, also Umstände, die gegen die Anwendung der Untersuchung sprechen.

Elektrophysiologische Untersuchung / Ablation (Verödung)

Bei der elektrophysiologischen Untersuchung/Ablation (Verödung) werden die Leistenvenen punktiert und über diese mindestens zwei Katheter in die rechtsseitig gelegenen Herzhöhlen eingebracht. Nun werden über externe elektrische Simulatoren Impulse generiert, die im Herzen gewollt Extrasystolen (Extraschläge) erzeugen und so die beklagten Herzrhythmusstörungen generieren. Über die Katheter wird dann diejenige Stelle/Region, die für die Entstehung der Herzrhythmusstörungen verantwortlich ist, verödet. Bei dieser Ablation werden Radiofrequenzwellen über den Katheter auf das Herzmuskelgewebe übertragen. So erhitzt sich die Stelle und wird hierdurch elektrisch unschädlich. Eine solche Untersuchung dauert im Durchschnitt etwa 30-45 Minuten. Zum Abschluss der Untersuchung werden die Katheter entfernt und es wird ein Druckverband angelegt, der vier Stunden verbleiben muss.

Gerätenachsorge, spezielle Patientenbetreuung

Bei Patienten mit Herzschrittmacher oder implantierbarem Cardioverter/Defibrillator (ICD oder Defi) wird die Gerätenachsorge über ein speziell dafür konzipiertes Abfragegerät durchgeführt. Bei modernen Geräten kann dieses auch via Telemonitoring, d. h. Fernabfrage, stattfinden, wodurch sich ein Besuch in der Praxis erübrigt.

Abfrage / Programmierung

Mittels Abfragegerät können die elektrischen Geräte oder Defibrillatoren beim Praxisbesuch abgefragt werden. Hierdurch wird nicht nur die Integrität des Gerätes überprüft, sondern es kann eine genauere Analyse der Daten seit der letzten Geräteabfrage stattfinden.
Eine solche Abfrage ist bei modernen Geräten in dieser Form obsolet, also überholt. Eine moderne telemedizinische Nachsorge (Fernabfrage) findet dann von zuhause oder, bei den meisten Geräten, von einer beliebigen Stelle auf der Welt statt. So wird moderne, patientenorientierte Geräte-Nachsorge ohne ambulanten Besuch ermöglicht. Eine solche Form der Nachsorge wird auch ausdrücklich von nationalen und internationalen Fachgesellschaften empfohlen.

Koronarintervention Diagnostik und Therapie Kardiologie und interventionelle Kardiologie

Der Koronarangiografie/Herzkatheteruntersuchung kann sich eine perkutane Koronarintervention (PCI – percutaneous coronary intervention) anschließen. Diese Behandlung ist das einzige Verfahren zur Beseitigung vorliegender Verengungen (Stenosen) der Koronararterien.

Ablauf Koronarintervention

Bei der Koronarintervention wird ein speziell dafür konstruierter Katheter über eine arterielle Schleuse (Ventil in der Schlagader) zum Herzen eingebracht, über den dann ein hauchdünner Draht (Koronardraht) über die Stenose (Gefäßverengung) hinweg manövriert wird. Jetzt wird, gesteuert durch den Draht, der notwendige Ballon gefolgt von einem Stent (Gefäßstütze) eingeführt. Bei modernen Therapieverfahren werden keine Stents mehr, sondern sogenannte Scaffolds (bioresorbierbare Gefäßstützen) implantiert. Diese Gerüste bestehen aus bioresorbierbaren Materialien, die sich nach Monaten bis wenigen Jahren komplett aufgelöst haben. Hierdurch bleibt kein Fremdmaterial mehr in ihrem Herzen zurück.

Nach der OP Koronarintervention

Dank des Zugangs über die Handgelenkschlagader (A. radialis) ist eine sofortige Mobilisation ohne Bettruhe möglich. Aufgrund der Implantation von Gefäßstützen müssen über wenige Monate Medikamente eingenommen werden, die eine akute Verlegung an dieser Stelle (sog. Stentthrombose) verhindern. In der Regel wird hier Acetylsalicylsäure (Aspirin oder ASS) mit einem anderen Mittel zur Thrombozytenaggregationshemmung kombiniert. Aufgrund dieser Kombination ist die Blutungsneigung leichtgradig erhöht.

Koronarangiografie / Herzkatheteruntersuchung

Bei der Koronarangiografie/Herzkatheteruntersuchung zur Darstellung der Koronararterien schaffen wir mit einer Punktionskanüle einen Zugang zu einer Arterie. Durch den Zugang am Handgelenk bringen wir einen Katheter zum Herzen vor. Wie bei anderen angiografischen Untersuchungen kontrollieren wir die korrekte Lage des Katheters mithilfe der Durchleuchtung (Röntgenstrahlen). Gefäße können mittels Kontrastmittelinjektion sichtbar gemacht werden.

Nach der OP Koronarangiografie/Herzkatheteruntersuchung

Nach der Koronarangiografie/Herzkatheteruntersuchung gibt es keine Bettruhe, sondern Patienten sind sofort mobil, weswegen es zu weniger Komplikationen kommt. Patienten haben einen stationären Aufenthalt für eine Nacht.

Zwei bis drei Tage nach der Koronarangiografie/Herzkatheteruntersuchung können sofort alle alltäglichen Verrichtungen durchgeführt werden. Lediglich ein kleiner Bluterguss am Handgelenk oder eine kleine Schwellung können noch für ein paar Tage bestehen.

MRT mit Herzschrittmacher / Cardioverter/Defibrillator

Eine MRT-Untersuchungen bei Patienten mit Herzschrittmacher (HSM) oder implantierbarem Cardioverter/Defibrillator (ICD) erfordert die spezielle Betreuung von Patienten mit HSM oder ICD. Hierbei müssen die Vitalfunktionen und Funktionen des HSM/ICD während der MRT-Untersuchung überwacht werden.

Ablauf MRT mit Herzschrittmacher / Cardioverter/Defibrillator

Vor der MRT-Untersuchung bei Patienten mit Herzschrittmacher (HSM) oder implantierbarem Cardioverter/Defibrillator (ICD) werden HSM und ICD überprüft und in einen speziellen, für die MRT-Untersuchung kompatiblen Modus umprogrammiert. Direkt nach dem MRT wird der HSM/ICD erneut abgefragt, überprüft und wieder in die ursprüngliche Programmierung überführt.

Vorteil MRT mit Herzschrittmacher / Cardioverter/Defibrillator

Nur wenige Zentren sind in der Lage, MRT-Untersuchung bei mit Herzschrittmacher (HSM) oder implantierbarem Cardioverter/Defibrillator (ICD) unter kompetenter Leitung sicher durchzuführen.

Kontraindikationen MRT mit Herzschrittmacher / Cardioverter/Defibrillator

Prinzipiell dürfen Patienten mit Herzschrittmacher (HSM) oder implantierbarem Cardioverter/Defibrillator (ICD) nur nach strenger Indikationsstellung von Experten einer MRT-Untersuchung unterzogen werden.

Stress-MRT / Kardio-MRT

Beim Stress-MRT/Kardio-MRT handelt es sich um eine MRT-gestützte Untersuchung des Herzens bei speziellen Fragestellungen sowie als Untersuchung bei Verdacht auf Vorliegen einer koronaren Herzkrankheit (KHK). In Kooperation mit der Radiologie der Beta Klinik kann direkt eine MRT-Untersuchung speziell abgestimmt auf ihr Herz durchgeführt werden.

Ablauf Stress-MRT / Kardio-MRT

Das Kardio-MRT erfolgt im dafür vorgesehenen MRT in Rückenlage. Bei Stress-MRT werden Medikamente verabreicht, die den Herzschlag stimulieren und eine Stresssituation simulieren.

Vorteil Stress-MRT / Kardio-MRT

Das Stress-MRT/Kardio-MRT ist eine nichtinvasive Untersuchung des Herzens mittels modernster Technologie zur detaillierten Darstellung wichtiger Strukturen des Herzens sowie der Koronararterien (Herzkranzgefäße für die Herzmuskeldurchblutung) ohne Röntgenstrahlung.

Kontraindikationen Stress-MRT / Kardio-MRT

Patienten mit Herzschrittmacher (HSM) oder implantierbarem Cardioverter/Defibrillator (ICD) dürfen sich prinzipiell nur nach einer strengen Indikationsstellung von Experten einer MRT-Untersuchung unterziehen.