Therapie Neuralgie / Therapie Trigeminusneuralgie
Bei Neuralgien ergeben sich je nach Ort und Ursache der Nervenschädigung unterschiedliche Therapiemöglichkeiten. In der Regel wird man erst eine medikamentöse Behandlung mit speziellen Medikamenten versuchen (Antiepileptika, Antidepressiva). Die klassische Trigeminusneuralgie (idiopathisch) wird medikamentös behandelt. Vorab sind diagnostisch die symptomatischen Formen auszuschließen, was meist durch ein spezielles neuroradiologisches MRT erfolgen kann. Die eingesetzten Medikamente kommen aus der Epileptologie, das heißt, sie werden ursprünglich zur Behandlung von Krampfanfällen verwendet. Dabei verringern sie die elektrische Reizbarkeit des Gehirns. Da die Neuralgie auch auf einer elektrischen Übererregbarkeit der Nerven beruht, lag es nahe, diese Medikamente auch hier – erfolgreich – einzusetzen. Beispiel-Substanzen sind Carbamazepin, Gabapentin und Prigabalin. Alternativ kann man einen Versuch mit Akupunktur oder TCM (traditioneller Chinesischer Medizin) machen.
In sehr schweren oder medikamentös resistenten Fällen bzw. im Falle eines mechanisch komprimierten (gequetschten) Nervs gibt es die Möglichkeit einer operativen Behandlung. Die früheren Methoden der Verödung der Ganglien (Nervenknoten) an der Schädelbasis werden nicht mehr angewandt, da es eine hervorragende mikroneurochirurgische Technik mit sehr hoher Erfolgsquote gibt, die sogenannte „Janetta Operation“.
Bei der Trigeminus-Neuralgie wird eine solche mikrochirurgische Dekompression in der hinteren Schädelgrube vorgenommen. Man spricht hier von einer mikrovaskulären Operation nach Janetta (dem Erstbeschreiber der OP-Technik), bei der ein Trenngewebe (Muskel, Faszie oder Kunststoffplättchen) zwischen das störende Gefäß und den Trigeminusnerv eingesetzt wird.