Fehlentwicklungen der Hüfte schon im Säuglingsalter vorbeugen
Die Vorsorgeuntersuchungen bei Säuglingen und Kindern sind in Deutschland standardisiert. Bei 3 bis 5 Prozent der Kinder wird im Rahmen der Voruntersuchungen beim Ultraschall der Hüftgelenke eine Hüftdysplasie entdeckt. Damit ist eine angeborene Reifungsstörung der Hüftgelenkspfanne gemeint. „Diese kann meist ohne größere Probleme durch die frühzeitige Behandlung mit einer Spreizhose, einer Schiene oder einem Gips behoben werden“, erklärt Orthopäde Peter Braun. Er und sein Kollege Dr. med. Hans-Philipp Springorum sind an der privaten Beta Klinik die Spezialisten für Erkrankungen der Hüfte. Ohne die richtige Therapie kann es zu einer Fehlentwicklung des Hüftgelenks kommen, die dann später im Erwachsenenalter zu Schmerzen und vorzeitigem Gelenkverschleiß führen kann. In einigen Fällen ist dann eine Operation nicht vermeidbar.
Für einen gesunden Bewegungsapparat – Hüftdysplasie erkennen und behandeln
Doch was sind die Ursachen für eine Hüftdysplasie? Und kann man ihr vorbeugen? Noch haben die Wissenschaftler die Ursache nicht vollständig geklärt. Einige Mediziner sehen als Risikofaktor die Lage des Ungeborenen im Mutterleib. Studien haben gezeigt, dass es bei Zwillingsschwangerschaften, zu wenig Fruchtwasser oder auch, wenn das Baby mit dem Becken voran in der Gebärmutter liegt, häufiger zu einer Hüftdysplasie kommt. Zudem gibt es ganz klar familiäre Häufungen. Ungeklärt ist auch noch, warum Mädchen häufiger mit einer Hüftdysplasie geboren werden als Jungen.
Kommen die Kinder mit dieser angeborene Reifungsstörung der Hüftgelenkspfanne auf die Welt, treten im Säuglingsalter nur in sehr seltenen Fällen Symptome auf. „Erst wenn die Kinder anfangen zu laufen, machen sich erste Symptome wie ein schiefes Becken oder ein hinkender Gang bemerkbar“, erklärt Hans-Philipp Springorum. In solchen Fällen sollten Eltern das unbedingt orthopädisch abklären lassen.
Zur Galerie: Peter Braun (li.) und Dr. med. Hans-Philipp Springorum (re.) behandeln gemeinsam mit Dr. med. Andre Demant Erkrankungen des Bewegungsapparates bei Kindern.
In der Beta Klinik in Bonn arbeiten die Orthopäden deshalb sehr eng mit dem Radiologen Dr. med. Andre. W. Demant zusammen, der auch erfahrener Kinderradiologe ist. Demant: „Wir legen großen Wert darauf, die Untersuchungen von Kindern schonend und kindgerecht durchzuführen. Bei der Diagnostik einer Hüftdysplasie ist keine Röntgenstrahlung erforderlich, die Untersuchung erfolgt in der Regel mittels Ultraschall. In speziellen Fällen wird dann auf die Magnetresonanztomografie zurückgegriffen, die ebenfalls eine Diagnostik ohne Röntgenstrahlung ermöglicht.“