Frühjahrsmüdigkeit

Schlafmedizinerin Katharina Diamantis erklärt das Phänomen

Aufwachen aus dem Winterschlaf? Fehlanzeige! Das große Gähnen fängt jetzt erst richtig an. Es scheint, als ob die Frühlingszeit eine gewisse Trägheit in uns hervorruft, obwohl die Sonne wieder länger scheint und die Natur sich langsam wiederbelebt. Die Frühjahrsmüdigkeit betrifft etwa jeden zweiten von uns. Doch was steckt dahinter und wie kann man sich wieder auf Touren bringen? Katharina Diamantis, Fachärztin für Innere-, Allgemein-, Verkehrs-und Schlafmedizin gibt Antworten.

Die Leiterin des BetaPlus Schlaflabors: „Der Einfluss von Licht mit Tageslichtspektrum ist schon länger hinsichtlich seiner stabilisierenden Wirkung auf den 24-Stunden-Rhythmus bekannt. Dabei sind uns mittlerweile auch die zugrundeliegenden Mechanismen, einschließlich des spezifischen Blaulicht-Rezeptors sowie die Verschaltung im Nuclens suprachiasmaticus, der sogenannten inneren Uhr des Menschen und damit dem Masterzeitgeber, zu Ohren gekommen.“

Wird diese innere Uhr bei der alljährlichen Umstellung auf die Sommerzeit gestört, wenn die Zeiger allseits eine Stunde nach vorn gedreht werden?

„Definitiv. So variierte bei Schlafgesunden unter experimentellen Sommer- bzw. Winter-Lichtbedingungen die nächtliche Melatonin Sekretion um zwei Stunden. Die Schlafdauer betrug dabei 7,7 Stunden unter experimentellen Sommer-Bedingungen und 11 Stunden unter Winter-Bedingungen bei geringer interindividueller Varianz“, berichtet die Spezialistin für neurologische Schlafdiagnostik und für alle Formen von Ein- und Durchschlafstörungen.

Licht als Zeitgeber der zirkadianen Rhythmik spielt also bei der Zeitumstellung und bezogen auf die Frühjahrsmüdigkeit eine erhebliche Rolle. Dabei kann besonders helles Licht mit Tageslichtspektrum die Schlafphasenlage positiv beeinflussen.

Katharina Diamantis: „Die Aktivität der Einzelzellen der inneren Uhr wird vor allem über die eingehende Lichtinformation synchronisiert, damit ordnen sich die zirkadianen Systeme.“

Mehr schlafen ist daher auf gar keinen Fall die Lösung gegen Frühjahrsmüdigkeit. Ganz im Gegenteil. Runter vom Sofa! Sonne und Bewegung sind die Zauberworte, auch wenn es schwerfällt. Sonnenlicht baut Melatonin ab und kurbelt die Produktion von Serotonin an. Frisches Obst und Gemüse unterstützen ebenfalls den Stoffwechsel und das Immunsystem. Und nicht zuletzt gilt: Spazierengehen, Walken, Joggen – Ausdauersport im Freien bringt den Kreislauf in Schwung und fördert ebenfalls die Serotoninproduktion. Wechselduschen, Saunabesuche und Kneipp-Anwendungen trainieren die Gefäße und beugen Wetterfühligkeit vor. „Nicht zu unterschätzen sind die einfachen Regeln der Schlafhygiene“, weiß die Fachärztin „regelmäßige Zubettgehzeiten und Abdunkeln der Schlafumgebung.“

 

Jetzt kann der Frühling kommen. Wir sind bereit!

Die wichtigsten Punkte gegen die Frühjahrsmüdigkeit:

  • Runter vom Sofa! Sonne und Bewegung sind die Zauberworte
  • Sonnenlicht baut Melatonin ab und kurbelt die Produktion von Serotonin an.
  • Frisches Obst und Gemüse unterstützen ebenfalls den Stoffwechsel und das Immunsystem
  • Spazierengehen, Walken, Joggen – Ausdauersport im Freien bringt den Kreislauf in Schwung und fördert ebenfalls die Serotoninproduktion
  • Wechselduschen, Saunabesuche und Kneipp-Anwendungen trainieren die Gefäße und beugen Wetterfühligkeit vor
  • Schlafhygiene – regelmäßige Zubettgehzeiten und Abdunkeln der Schlafumgebung

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